Mit dem Einmarsch der vereinseigenen Garden und des Elferrates in den gut besetzten Saal des „Harres“ wurde die Prunksitzung am 07. Februar eröffnet. Bei zackiger Marschmusik der „kleinen aber feinen“ Zweimann-Band mit Özer Dogan am Keyboard und Hans-Peter Metzger am Schlagzeug bewegte sich der Zug auf die Bühne, wo dann mit bekannten Trink- und Schunkelliedern zur guten Stimmung eingeheizt wurde.
Mit donnerndem Helau begrüßte der Sitzungspräsident Michael Back sein kostümiertes Publikum. Sein Motto des Abends war: „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, an Fastnacht ist es umgekehrt“, das eigentlich mit den 13 Auftritten nicht allzu viel zu tun hatte.
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Und schon wirbelte die Seniorengarde mit schwarzem Top und kurz gerafftem rotglitzerndem Rock gekleidet in ausgefeilten Tanzfiguren über die Bühne zur Musik von „Fluch“ der Karibik“. Rauschender Beifall war den Damen sicher und sie konnten sich mit ihrer Trainerin Anne Rosenbaum beim Elferrat ihre Orden umhängen lassen.
Der Büttenredner Günter Gottschall trug witzige Begebenheiten des Alltags zwischen Mann und Frau vor. Er glänzte mit vielen lustigen Geschichten und Szenen.
Michael Back begrüßte vor dem nächsten Auftritt geladene Gäste: Ehrendirigent Kuno Schnader; Gerhard Schramm, Dirigent des Frauenchores; Anton Kremer, ehemaliger Kämmerer von St.Leon-Rot; Birgit Klevenz, Bürgermeister-Stellvertreterin und Frank Körner, Vorstand der Voba Rot.
Mit possierlichen Schrittchen und Schwingen stellte sich die Minigarde zur Musik von Kinderliedern vor. Die Mädchen wurden begeistert gefeiert, zur Zugabe gebeten und mit einer La-Ola belohnt. Ihre Übungsleiterinnen sind Ramona Thome und Anna Kasamasch.
Sehr gut kamen die Schlager des Frauenchores an, der im bunten Outfit von Hosen, Röcken, Blusen und Hüten auftrat. Ihr Dirigent Gerhard Schramm begleitete am Keyboard. Beim Lederhosen-Dudler sangen zwei Solistinnen den Text, während der Chor vokalisch begleitete.
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Marius Sandritter, Vorstand der Theatergruppe „Scheinwerfer“ und Sänger im Projektchor, trat lautstark auf in der Rolle eines Leihbischofs und brachte auch gleich die Grüße des Erzbischofs mit. Rot solle sich zum Wallfahrtsort entwickeln mit vielen Prozessionen durch die Hauptstraße. Durch den Tourismus würde Geld in die Kasse gespült. Mit Hilfe eines Referendums solle Rot von St. Leon befreit werden. Die Salafisten sollten zur Hölle fahren, denn Mord und Totschlag hätten keinen Platz in der Religion.
Bei einer eingeschobenen Schunkelrunde, trat auch ganz überraschend ein elegantes Tanzpaar auf, das mit gekonntem Wiener-Walzer über die Bühne schwebte und viel Aufmerksamkeit erregte: Birgit Klevenz und ihr Kollege Frank Körner, beide von der Volksbank.
Die Reihe war nun an der Juniorengarde, die bei flotter irischer Musik ihren Tanz auf die Bühne zauberte. Für die Choreographie war Tina Heinzmann verantwortlich.
Vor der Pause trug der 2. Vorsitzende Michael Thome vier wunderbare Lieder vor. Sonst Sänger im 1. Tenor, entwickelte er dabei noch den Stimmumfang eines Baritons. Damit, wie auch mit seiner gewichtigen Ruhe, war ihm reicher Beifall sicher.
Mit Paukenschlag leitete der Rauenberger Fanfarenzug in die 2. Hälfte des Programms über. Mit ihrem Dirigenten Hans-Peter Menges an der Spitze, sind sie mit ihren farbig glänzenden Anzügen auch ein Hingucker. Eine lautstarke Stimmung entstand im Bürgersaal beim Spiel ihrer Faschingsschlager, und ihre Schlagzeuger erinnerten an Guggenmusik.
Jetzt kam die Zeit für Andreas Reis, Sohn des ehemaligen 1. Vorsitzenden Hans Reis. Minutenlang hält er auswendig seinen Vortrag und jagt dabei auf der Bühne herum. Auch er berichtet aus seinem Eheleben, kommt viel herum, trifft in Hamburg einen Gesprächspartner an der Bar, der ihm sagt: „Meine Frau ist ein Engel“, Andreas: “ Meine Frau lebt noch“. Vieles berichtet er von seinem fiktiven Freund Karle. Bei seinen Fähigkeiten erfindet er immer wieder neue Bilder und Geschichten.
Eine urkomische Darbietung boten die Jungsänger des Männerchores. Sie führten ein Spiel auf: „Wenn ich du wäre, was würde ich dann sein?“ In einer Reihe aufgestellt, trugen sie eine typische Berufskleidung: Polizist, Sportlehrer, Maler, Zimmermann, Putzfrau, Ballerina, Doktor. Synchron machte jeder eine typische Berufsbewegung, und dazu bedurfte es einer guten Koordination, um seinen Nachbarn nicht zu verhauen. Ihr Lohn waren wahre Lachsalven. Tina Heinzmann sei gedankt für diesen lustigen Gag.
Mit Christoph Rehorst am Keyboard lieferten die älteren Ministranten eine Schunkelrunde ihrer Art, in die sie auch lokales Geschehen einbauten. Eine Solistin sang die Texte und die acht Sänger sorgten für Hintergrundmusik.
Ein weiterer Höhepunkt war der Showtanz der Seniorengarde von Anne Rosenbauer. Die Damen tanzten meisterlich zu schnellen Rhythmen von Charleston und Jive, wobei schwungvolle Momente gezeigt wurden.
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Bei der Büttenrede von Frau Brandenburger wurde noch einmal die Frau-Mann-Beziehung thematisiert und alle Schwächen des Mannes wurden hervorgekehrt. Doch zu guter Letzt musste sie versöhnend gestehen, dass er doch für manches zu gebrauchen sei.
Zum Abschluss schuf das Männerballett der Sänger eine orientalische Atmosphäre. Mit arabischer Musik, bekleidet mit gelben Pumphosen, roter Weste auf nacktem Oberkörper und dem Fez auf dem Kopf erschienen sie als tanzende Haremswächter. Abschließend ließen sie den „Fliegenden Teppich mit Aladin“ schweben.
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Zum Finale versammelten sich alle Aktiven auf der Bühne und beendeten die Prunksitzung mit ihren Liedern. Sitzungspräsident Michael Back dankte dem Publikum und den Mitwirkenden für ihre Teilnahme. In seinen Dank schloss er auch Herrn und Frau Paul und ihr ganzes Team mit ein, sowie den Hausmeister Andreas Tropf. An der Bar im Foyer traf man sich noch zu einem letzten Drink.