Es war ein Bild wie bei der Bergpredigt. Über 1000 Pilger nahmen singend und betend von den Hängen rings um die Marienkapelle aus an der Bergmesse teil. Die Kapelle steht im Talkessel auf der Klesenza-Alpe am Fuße der Roten Wand im Großen Walsertal, wo die Messe jedes Jahr aus Anlass des Kapellenpatroziniums seit 1954 stattfindet.
.
.
Erzbischof Stephan Burger, feierte die heilige Messe in Konzelebration mit Pater Adalbert Schaller (Saarbrücken) und mit dem aus Rot stammenden Militärdekan Artur Wagner (München). Pfarrer Josef Karry aus Löffingen-Rötenbach gelobte in hoffnungsloser Situation beim Kaukasus-Feldzug 1943, im Falle seiner Rettung, auch im Gedenken an seinen Bruder, der im Kaukasus auf grausame Weise verstarb, eine Kapelle zu errichten.
.
.
Die Pilger kamen vor allem aus dem Schwarzwald und aus Löffingen, der Heimatpfarrei des Erzbischofs. Der Gesangverein Frohsinn Rot war aus seiner ehemaligen Pfarrei St. Mauritius Rot angereist. Von dort aus führte Stephan Burger seit 1998 das Vermächtnis von Pfarrer Josef Karry weiter, jedes Jahr eine Messe auf der Alpe zu zelebrieren.
In seiner Predigt bezog sich der Erzbischof auf die Botschaften und Prophezeiungen der Marienerscheinungen am 13. Mai 1917 in Fatima, die, wie er feststellte, auch nach 100 Jahren nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Drei Prophezeiungen, wie der Zweite Weltkrieg, die Bekehrung Russlands und das dritte Geheimnis, das als Voraussage des Attentats auf Papst Johannes Paul II.gedeutet wird, haben sich bereits ereignet. Das Attentat auf den Papst fand am 13. Mai 1981 statt.
Für Pfarrer Karry blieb bei aller Brutalität und Grausamkeit, die er im Kaukasus erlebte, die Zusage der Gottesmutter von Fatima, dass ihr unbeflecktes Herz triumphieren werde. „Diese Kapelle“, so der Erzbischof, „ist Ausdruck dieses Triumphes, Zeichen des Sieges, und Zeichen des Lebens bei Gott“.
Neben den Osterberg-Bläsern aus Lenzkirch (Ltg. Matthias Laubeis), der Jagdhornbläsergruppe Markgräfler Land mit ihren Parforcehörnern (Ltg. Sebastian Wendler), umrahmte der Gesangverein Frohsinn Rot unter der Leitung von Thomas Reisig die festliche Messe bei hervorragender Bergakustik mit eindrucksvoll vorgetragenen liturgisch ausgewählten Chorbeiträgen.
(Bericht Kuno Schnader)