Am 3. Tag der Reise, Samstag den 08. August 2015, war schon recht früh Frühstücken angesagt. Das Buffet im Hotel war mit einem typisch schottischen Frühstück aufgebaut. Spezialitäten sind z.B. „Haggis“ (Besteht aus dem Magen eines Schafes der mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt wird. Haggis ist mit Pfeffer scharf gewürzt, und das Hafermehl verleiht ihm eine etwas schwerere Konsistenz als Wurst.) und „Black Pudding“ (Hierbei handelt es sich um eine Art Blutwurst mit Hafer und wird in der Pfanne angebraten). Das ist/war nicht jedermanns Sache, aber auf jeden Fall einen Versuch wert.
Um 8.30 Uhr dann die Abfahrt nach Dunkeld. Dunkeld ist eine Kleinstadt am Fluss Tay in den Schottischen Highlands. Hier befindet sich die Ruine einer gotischen Kathedrale die aus dem Jahr 1325 stammt. Bereits um das Jahr 600 gab es hier schon ein Kloster wo sich auch seit 849 die Reliquien des Missionars Columban befinden. Dunkeld war deshalb jahrhundertelang das religiöse Zentrum Schottlands. Vor der Ruine wurde dann auch Aufstellung genommen und sowohl der Projekt- als auch der Männerchor gaben ein paar Lieder in dieser herrlichen Landschaft zum Besten. .
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Gegen 10 Uhr waren wieder alle Teilnehmer im Bus und die Reise wurde in Richtung Aberfeldy (Grafschaft Perthshire) fortgesetzt. Ziele dort, die Highland Games und der Besuch einer Whisky-Distillery. Nach ca. 30 Minuten Fahrt sind wir dann dort bereits schon angekommen. Die Reisegruppe wurde geteilt, ein Teil besuchte schon ab dem frühen Mittag die Highland Games oder machte einen Stadtbummel, der Rest der Truppe besuchte die ortsansässige Distillery mit Führung und anschließendem Tasting.
Aberfeldy ist ein Ort mit ca. 2000 Einwohnern im Tal des Flusses Tay und liegt in einer landschaftlich reizvollen Gegend des Schottischen Highlands. Der Ort ist im englischsprachigen Raum vor allem wegen des Volkslieds „The Birks of Aberfeldy“ (Die Birken von Aberfeldy) des schottischen Dichters Robert Burns bekannt.
So machte sich dann die eine Gruppe auf den Weg zu den Highland Games die zu diesem Zeitpunkt schon recht zahlreich besucht waren. Die Highland Games sind traditionelle Veranstaltungen mit sportlichen Wettkämpfen und waren ursprünglich Bestandteil der Treffen schottischer Clans. In Schottland gibt es jährlich bis zu 100 Highland Games, die bekanntesten Spiele finden alljährlich Anfang September in Braemar statt. Diese stehen unter der Schirmherrschaft von Königin Elisabeth II., deren traditioneller Sommersitz das nahegelegene Balmoral Castle ist und die deshalb regelmäßig persönlich anwesend ist.
Die Highland Games werden von traditioneller Musik, besonders dem Dudelsackspiel, und Tänzen begleitet. Auch hierbei werden Wettkämpfe ausgetragen. Die Spiele sind ein Volksfest für die ganze Gesellschaft und locken auch hunderttausende Touristen an.
Die Highland Games stammen aus der Zeit der keltischen Könige in Schottland. Sie wurden ausgetragen, um die stärksten und schnellsten Männer Schottlands zu finden, die dann oft für den König Leibwächter und Boten wurden.
Disziplinen der Wettbewerbe sind z.B. Cycling, Tug-o-War, Wrestling, Hill Race, Highland Dancing usw. Die berühmtesten Disziplinen (gehören zu den Heavyweights) sind „Tossing The Caber“ (Baumstammwerfen), „Putting the Stone“ (Steinstoßen) oder „Throwing the Hammer“ (Hammerwerfen). Bei den Highland Games gibt es über 50 verschiedene Sportarten.
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Die andere Gruppe begab sich zur Produktionsstätte des Dewar-Whiskys. Etwas Geschichte hierzu: Die Brennerei am Ortsrand wurde 1896 durch die Brüder John und Tommy Dewar am Ufer des Tay gegründet. Die Produktion von Whisky begann 1898, 1925 ging die Destillerie an Distillers Company Limited (DCL) und damit 1930 an Scottish Malt Distillers über. 1972 wurde die eigene Mälzerei geschlossen und die Anzahl der Brennblasen auf vier verdoppelt. Seit 1998 gehört die Brennerei zu Bacardi.
Bei der englischsprachigen Führung wurden die einzelnen Schritte erklärt und man konnte die Produktion beginnend von den Rohstoffen bis hin zur Einlagerung in die Holzfässer sehen. Nach Ende der Besichtigung war dann je nach vorangegangener Anmeldung das „Special Tasting“ mit mehreren Proben oder das „Normal Tasting“ angesagt.
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Nach kurzer Stärkung begab sich dann auch dieser Teil der Gruppe zu den Highland Games und/oder machte eine Stadtbummel. Da es etwas windig und kühl wurde, war man froh als es dann gegen 17 Uhr wieder zurück ins Hotel in Blairgowrie ging. Auch heute konnte sich wieder jeder aus den vorgegebenen Vorschlägen sein 3-Gänge Menü aussuchen. Sangeskamerad Volker Jobst und seine Ehefrau Elke feierten an diesem Tag Ihren 23. Hochzeitstag. Das war nun Anlass für den Männerchor noch vor dem Servieren des Abendessens Aufstellung zu nehmen und ein kleines Ständchen zu singen. Beim „Kölner Hoch“ übernahm Dieter Stegmüller das Solo, beim anschließenden Spiritual „Good News“ wurden die Soli von Norbert Anzlinger und Dieter Stegmüller gesungen. Den Rest des Abends ließ man sich dann wie am Vortag gesellig an der Hotelbar oder in den angrenzenden Pubs ausklingen.
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Am nächsten Tag, Sonntag der 09. August 2015, war das Frühstück noch früher angesetzt als am Tag zuvor, und konnte zwischen 7:00 und 8:00 Uhr eingenommen werden (Wer mochte auch wieder mit Haggis und/oder Black Pudding). Heute hatten wir ein Geburtstagkind unter uns, Evi Hofmann wurde 15 Jahr alt und bekam einen extra Geburtstagskuchen serviert. Danach hieß es Koffer packen und im Bus verstauen sodass wir gegen halb 9 Uhr von Blairgowrie in Richtung Scone Palace fahren konnten, welchen wir dann auch schon kurz vor 9 Uhr erreichten. Leider waren die großen Schlosstore noch nicht geöffnet (da hatte wohle jemand verschlafen 😉 ) und wir mussten in den Bussen vor der Einfahrt noch ein Weilchen warten bevor wir die Einfahrt passieren und zum Busparkplatz vor dem Schloss fahren durften. Gleich neben dem Parkplatz hat man auch mal eine Herde der Highland Cattles (Schottische Hochlandrind) zu Gesicht bekommen. Scone Palace ist ein schottisches Schloss in der Nähe der Stadt Perth (hier wurde z.B. der „Stein von Scone“ aufbewahrt auf dem die Könige Schottlands gekrönt wurden) und besitzt einen aypischen Baustil: Ein großer Mittelturm markiert das Zentrum, rechts und links des Turmes schließen sich niedrigere Flügel an. Schmalere Ecktürme verzieren die Enden. Das Schloss hat drei Etagen, die Innenräume sind reich mit Stuckwerk oder Holzelementen verziert (Die „Splendid Gallery“ ist 46 m lang und der größte bebaute Raum Schottlands).
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Nach der Führung hatte man noch etwas Zeit sich in Schloss Shop oder Park aufzuhalten bevor wir schon wieder am Bus sein mussten um unser nächstes Ziel anzusteuern. Zunächst fuhren wir durch die Stadt Perth (auch hier fanden gerade Highland Games statt), weiter via Crieff, vorbei am Loch Earn und Inverardran zu unserem Mittagsstopp in Tyndrum. Der Überlieferung nach liegt Tyndrum in der Nähe des Schlachtfelds von Dalrigh. Dort soll „Robert the Bruce“, auf dem Rückzug, nachdem er bei Methven von den Engländern geschlagen worden war, vom Clan MacDougall angegriffen worden sein und eine weitere Niederlage erlitten haben.
Kurzer Boxenstopp und Stärkung hier, um kurz vor halb 2 Uhr Weiterfahrt auf der A85 nach Oban, dem Ziel unserer heutigen Reise. Während der einstündigen Fahrt wurde wiederum „Loch Lomond“ im Bus geprobt welches dann auch von Mal zu Mal besser klang.
Oban ist eine Stadt, liegt an der Westküste und hat ca. 9000 Einwohner. Sie liegt wunderschön in einer Bucht, der die kleine Insel Kerrera vorgelagert ist. Der Ort mit heute fast städtischem Charakter war bis ins 19. Jahrhundert hinein ein kleines Fischerdorf. Mit der Dampfschiff-Ära und dem Eisenbahnanschluss wuchs Oban zum Zentrum der Westküste und zum Hauptfährhafen für die Inneren und Äußeren Hebriden.
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Nachdem die Zimmerverteilung abgeschlossen und diese bezogen waren, war noch etwas Freizeit angesagt. Viele machten einen Stadtbummel, manche besuchten die ortsansässige „Oban Distillery“ (einer der ältesten (1794), aber auch kleinsten Brennereien in Schottland) und mache machten es sich auch einfach nur gemütlich und ruhten aus. Gegen 19:00 Uhr traf man sich im großen Speisesaal des Hotels, auch hier gab es wieder ein 3-Gänge-Menü nach Wahl.
Im Anschluss an das Essen war noch die Möglichkeit zu einer kleinen Wanderung zum McCaig’s Tower zu machen, fast alle waren dabei. Der McCaig’s Tower oberhalb der Stadt ist der nicht fertiggestellte Nachbau des Kolosseums in Rom. Der ortsansässige Bankier John Stuart McCaig ließ das Monument 1897 bauen um die einheimischen Arbeiter während der arbeitsarmen Wintermonate zu beschäftigen und seiner Familie ein Denkmal zu setzen, das Bauwerk wurde jedoch nie fertiggestellt.
Diese Umgebung war nun eine super Kulisse um wieder ein paar Lieder zu singen. Der Projektchor war zuerst an der Reihe, es erklangen die Lieder „This little light of mine“, dem „Halleluja“ und das „Badner Lied“. Es wurde nun aber so langsam bedrohlich trübe und dunkel am Himmel, das ließ unseren Dirigenten aber unbeeindruckt und so nahm dann auch der Männerchor Aufstellung. Während den Liedvorträgen von „Ein wandernder Geselle“, „Weit, weit weg“, „Schieme“ und „Aus der Traube in die Tonne“ wurde man dann zwar ein paar Mal nass, aber das ließ uns nicht abhalten die Lieder zu Ende zu singen.
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Wer nun wollte konnte sich noch in der Stadt ein schönes Plätzchen zum Ausklingen des Abends suchen oder verbrachte die Zeit gemütlich an der Hotelbar bevor man sich aufs Zimmer zur nächtlichen Ruhe begab.