Irgendwann ging nichts mehr. Als sich schon kurz nach Einlass andeutete, dass der Platz nicht ausreichen würde, schafften die Helfer noch eilig Stühle herbei. Doch der Pfarrsaal stieß bei rund 200 Gästen an seine Grenzen und so mussten manche das Konzert des Frauenchores des GV Frohsinn Rot im stehen erleben.
Bereut haben durften sie das wohl nicht, denn was die 25 Frauen darboten…
Seit 1996 gibt es den Frauenchor, immer wieder gibt er Konzerte, doch mit einem solchen Ansturm schienen die Sängerinnen nicht gerechnet zu haben.
Ihre Begrüßung musste Obfrau Waltraud Stegmüller in Teilen spontan ändern, die Überraschung und vor allem die Freude über so viel Interesse war ihr anzumerken. „Zum Chorgesang wird man nicht erkoren, das ist dem Menschen angeboren“, meinte sie. „Geselligkeit und frohe Stunden sind mit dem Chorgesang verbunden“. Und Letzteres bewiesen die Sängerinnen im Verlauf der nächsten Sunden auch.
Ging es zunächst noch recht bedächtig mit „Calypso Gloria“ los, steigerten sie sich immer weiter. Mit Gospels nahm das Konzert zunehmend Schwung auf. Da schnipsten die Sängerinnen mit den Fingern und im Publikum wippten die Füsse mit. Spätestens bei Marius Müller-Westernhagens Hit „Es geht mir gut“ war die gute Laune dann auch im Publikum angekommen.
Der Frauenchor glänzte bei seinem Konzert jedoch nicht nur mit Stimmung. Auch stimmlich hat Dirigent Gerhard Schramm seiner Gruppe in den vergangenen sechs Jahren, seit er die Chorleitung innehat, den letzten Schliff verliehen.
So kam „I dreamed a Dream“ aus dem Musical „Les Misérables“ schon verdächtig dem nahe, was sonst ein gemischter Profichor in großen Häusern auf die Bühne bringen. Und das, obwohl im Pfarrsaal lediglich Frauen sangen.
In einem weiteren Musicalstück glänzte vor allem eine: Mit ihrer kräftigen Stimme sorgte Johann Göft bei ihren Soloparts in „Wishing you were somehow here again“ aus dem „Phantom der Oper“ für Gänsehautmomente. Bei „Big Spender“ hatte indes Susanne Pfauser ihren großen Auftritt als Souldiva.
So war es am Ende nicht verwunderlich dass das Publikum die rot schwarz gekleidete Damen nicht ohne Zugabe gehen lassen wollte. Und bei so viel guter Stimmung nach solch frohen Stunden kam dafür nur ein Stück in Frage „Oh happy Day“ wurden die Gäste in einen „happy“ Abend entlassen.